Digitalisierung leicht gemacht: Behördenmitarbeitende testen Low-Code-Plattformen
Verwaltungsvorgänge schnell und einfach digitalisieren, mit wenigen oder gar keinen Programmierkenntnissen – das versprechen die Anbieter von Low-Code-Plattformen. Doch wie bewähren sie sich in der Praxis? Welche Stärken und Schwächen haben einzelne Plattformen? Rund 60 Mitarbeitende aus verschiedenen Landesbehörden testeten das am 29. April bei IT.Niedersachsen in Hannover.
Das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport (MI) und IT.Niedersachsen hatten zu einem Hackathon eingeladen. Anhand von Beispielen aus der täglichen Behördenarbeit probierten die Teilnehmenden praxisnah drei Low-Code-Plattformen aus. Das Ziel: Einen Eindruck von den Stärken und Schwächen der Produkte bekommen und die Meinung der Mitarbeitenden aus unterschiedlichen Behörden einholen. Ihre Bewertung wird in die Entscheidung einfließen, welche Plattform die niedersächsische Verwaltung beschafft.
In zweieinhalb Stunden zum Prototypen
Zunächst präsentierten die Anbieter der drei Low-Code-Plattformen ihre Lösungen für ein vorab gestellte Aufgabe: Anhand einiger Beispieldokumente hatten sie mit ihrer jeweiligen Plattform den Prozess der Erstellung einer Förderrichtlinie digitalisiert. Hier zeigten sich bereits erste Unterschiede zwischen den Tools, etwa bei der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI).
In Teil zwei der Veranstaltung wurden die Teilnehmenden dann selbst aktiv. In drei Gruppen, jeweils mit einer Plattform als Tool, bekamen sie diese Aufgabe: Digitalisieren Sie den Prozess rund um einen Antrag auf Teilzeitbeschäftigung – vom Antrag der oder des Beschäftigten bis zur Bewilligung oder Ablehnung. Nach zweieinhalb Stunden hatten alle drei Gruppen einen Prototypen erstellt und präsentierten ihn im Plenum.
Fachverfahrensmodernisierung: Low-Code-Produkt und Beratung aus einer Hand
Die Beschaffung der Low-Code-Plattform ist ein wichtiger Schritt bei der notwendigen Modernisierung von Fachverfahren. IT.Niedersachsen wird eine Low-Code-Plattform als Service in das Produktportfolio aufnehmen und ein Low-Code-Kompetenzteam aufbauen, das Behörden berät. Ziel ist es, Behörden zu ermöglichen, ihre Fachverfahrenslandschaft eigenständig und mit Unterstützung zu modernisieren.